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Mittwoch, 10. Januar 2024, 18:30

Realitätsmaschine 3

Mindbombs 
Vortrag von Sebastian Baden
In seinem Vortrag über die Begriffsgeschichte der «Mindbombs» stellt Sebastian Baden Aspekte einer visuellen Kultur der politischen Gewalt im Kontext terroristischer Medienereignisse vor.
Freier Eintritt, ohne Anmeldung


In seinem Vortrag über die Begriffsgeschichte der «Mindbombs» stellt Sebastian Baden Aspekte einer visuellen Kultur der politischen Gewalt im Kontext terroristischer Medienereignisse vor. Die Realität ist ein Ergebnis des «Framings» der Wahrnehmung durch Worte, Bilder, Sounds  und – auch –  Waffen. Anhand von Werken zeitgenössischer Künstler:innen und historischer Bildwerke der politischen Ikonografie sollen Beispiele aus der Kunstgeschichte und der Guerilla-Kommunikation vorgeführt werden; Johan Grimonprez Film dial H.I.S.T.O.R.Y von 1997 ist darunter ein prominentes Werk, auch der Schweizer Christoph Draeger liefert mit seinen Installationen Thesen über Wahrheit und Manipulation von «Realitätsmaschinen». Ein Blick auf Videos von Hito Steyerl sowie weitere zeitgenössische Künstler:innen und deren Umgang mit Medien, Fakten und Fiktionalität wird sich daran anschliessen.

Dr. Sebastian Baden ist seit Juli 2022 Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt. Zuvor war er ab 2016 Kurator für zeitgenössische Kunst und Skulptur an der Kunsthalle Mannheim.  Er studierte Kunsterziehung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und Literaturwissenschaft am KIT (Karlsruher Institut für Technologie) sowie Freie Kunst an der Hochschule der Künste Bern (HKB). Von 2011 bis 2016 unterrichtete er als akademischer Mitarbeiter von Prof. Dr. Beat Wyss im Fachbereich Kunstwissenschaft und Medientheorie an der HfG Karlsruhe. 2017 wurde seine Promotion unter dem Titel Das Image des Terrorismus im Kunstsystem publiziert.

Bild: © Schirn Kunsthalle Frankfurt / Foto: Gaby Gerster


6. Dezember 2023 - 21. Januar 2024

The Last Reality Show. Boris Nikitin

«Big Brother» war die erste Reality-Show, die gleichzeitig im Fernsehen und im Internet zu sehen war. Der Container war demokratische Utopie, Dystopie und populäre Konzeptkunst in einem: ein Selbst-Überwachungsapparat, ein sich permanent selbst aktualisierendes Ready-made, eine paradoxe Authenizitätsmaschine. Der Basler Künstler und Theaterregisseur Boris Nikitin hat für das zwanzigste Jubiläum der ersten Staffel eine nahezu exakte Replika dieses Ur-Containers nachgebaut. Der Container ist leer, seine Bewohner haben ihn längst verlassen. Als historisches Artefakt steht er wie eine einsame Reliquie im Raum.


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